Leserbrief – Genähte Masken umsonst dafür Plastik-Masken aus China

Leserbrief von Karina Most aus Sünna

Guten Morgen liebe Rhönkanal-Redaktion,

ich bin gewiss kein Mensch, der gerne und oft seine Meinung zum täglichen Nachrichtenwahnsinn abgibt, aber langsam fällt es auch mir als positiv denkendem Menschen schwer, diese Grundhaltung weiter aufrecht zu erhalten.

Ich lebe in einem Dorf der schönen Rhön und dachte mir letztes Jahr : Wie kann ich mit einem kleinen Beitrag die Menschen um mich herum unterstützen ?

Also begann ich fröhliche Baumwollmasken für Groß und Klein , gerne auch nach Farb-und Motivwünschen zu nähen, um die düstere Stimmung etwas zu heben. Ein freiwilliger Beitrag der durchaus dankbaren Mitmenschen wanderte als Spende an den Ambulanten Hospizdienst.

Es kam ein Betrag zusammen, von dem sich der " Kleine Mann" ein paar Wochen ernähren könnte, welcher aber sicher von einem Mitmenschen in gehobener politischer Stellung bei einem illustren Abendessen locker aufgebraucht werden würde und bei dieser Gelegenheit könnte man gleich noch Zigtausende von Euro mit Maskengeschäften verdienen.

Da diese Masken ja nun mal da sind, müssen sie auch unters Volk.

Mit meinen bunten und individuellen genähten Teilen kann ich ja nun leider keine kleinen guten Taten mehr vollbringen. Stattdessen produzieren wir Tonnen von Müll und sehen alle gleich aus.

Ich kann diese Politik aus Angst und Verunsicherung leider nicht mehr verstehen und wünsche mir, dass uns der gesunde Menschenverstand vor dem wir seit Monaten wegrennen endlich wieder einholt.

Mit freundlichen Grüßen

Karina Most aus Sünna

 


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